Bundesprogramm „KitaPlus"

Für viele Eltern ist es ein Balanceakt, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Oftmals führen Schichtdienste oder längere Arbeitszeiten dazu, dass der berufliche Stress ins eigene Zuhause getragen wird. Darunter leidet das Familienleben. Um mehr qualitativ hochwertige Familienzeit zu schaffen, bietet das DRK-Düsseldorf künftig in vier von insgesamt 14 Kitas passgenaue Betreuungsangebote an.

In den Kindertagesstätten Kindertraum, Wasserstern, Wirbelwind und Wunderland bietet das Rote Kreuz, als erster Träger in Düsseldorf, Betreuungszeiten zwischen 07:30 und 19:00 Uhr an. Damit beteiligt sich das DRK-Düsseldorf am Bundesprogramm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Konzept zielt auf passgenaue, am Bedarf der Familien orientierte Betreuungsangebote, als einen Baustein zur Verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

 

Nicht die Quantität sondern die Qualität der Betreuung ändert sich


Der Bedarf der Düsseldorfer am KitaPlus-Angebot ist hoch. In den vier DRK-Kitas stehen derzeit je zehn Plätze zur Verfügung, die bereits fast alle vergeben sind. Ab 2017 wird das Angebot um weitere zehn, auf 20 Plätze pro Kita, aufgestockt. Um das neue Betreuungsprogramm umzusetzen, entwickelte das DRK individuell zugeschnittene pädagogische Konzepte. Diese dienen nicht nur dazu, das Angebot der jeweiligen Kita zu definieren, sondern sie erfassen auch Ideen und Instrumente, um eng mit den Familien zu kooperieren und einen intensiven beidseitigen Austausch zu schaffen. „Für uns ist es wichtig, dass wir mit dem Angebot für erweiterte Öffnungszeiten nicht nur die arbeitsbedingte Abwesenheit der Eltern abdecken, sondern zusätzlich auch den Stress aus dem Familienalltag herausnehmen“, betont Claudia Fockenberg, Bereichsleiterin Kindertagesstätten beim DRK-Düsseldorf. So gehe es nicht darum, die Kinder länger zu betreuen, sondern zu anderen Zeiten. Insgesamt bliebe es pro Kind bei maximal 45 Betreuungsstunden in der Woche, die lediglich anders auf die Tage verteilt würden.

Vom Bundesprogramm KitaPlus profitieren vor allem Alleinerziehende, Eltern in Schichtarbeit und solche, die in ihren Beruf zurückkehren wollen. Auch für Selbstständige und Berufsgruppen, deren Arbeitszeiten außerhalb der üblichen Betreuungszeiten liegen – wie zum Beispiel in Gastronomie, Einzelhandel oder Pflege – sind erweiterte Angebote oft wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „KitaPlus ermöglicht es ihnen, die vorhandene Zeit innerhalb der Familie sinnvoll zu nutzen“, so Fockenberg. Deshalb sei es auch wichtig, dass die Betreuungszeiten nach 16.30 Uhr familienähnlich gestaltet werden. Ab dann solle der Tag für die Kinder ausklingen damit sie zur Ruhe kommen und sich auf den Abend einstellen können. Ab etwa 17:15 Uhr gäbe es dann noch eine Spätmahlzeit.

KitaPlus ist für das DRK ein Projekt der Zukunft


Um KitaPlus mit einer hohen pädagogischen Qualität anbieten zu können, wurden pro Tagesstätte zwei neue Halbtagskräfte eingestellt. Kosten für Investitionen wie die Ausstattung von Schlafräumen, Sachkosten und Ausgaben für Qualifizierung werden noch bis zum 31. Dezember 2018 zu fast 100 Prozent vom Bund finanziert. Doch auch, wenn das Projekt danach ausläuft, möchte das Rote Kreuz dieses Angebot für die Düsseldorfer Familien aufrechterhalten und sogar ausweiten. „In Anbetracht der sich immer mehr verändernden Arbeitswelt ist KitaPlus ein wichtiges, zukunftsträchtiges Projekt, dass dazu beiträgt, den stressigen Familienalltag etwas zu entschleunigen, um damit mehr qualitativ hochwertige Familienzeit zu schaffen“, sagt Fockenberg.