Demenz und Migration: DRK-Düsseldorf informiert über interkulturelle Demenzangebote

Wachsende Zahlen von älteren Migrantinnen und Migranten lässt darauf schließen, dass auch in dieser Bevölkerungsgruppe die Demenzerkrankungen deutlich steigen werden. Davon geht das Demenz-Servicezentrum NRW für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus. Gemeinsam mit dem DRK-Düsseldorf macht das Interkulturelle Demenz-Netzwerk der Stadt jetzt mit einer Fachtagung auf diese Problematik aufmerksam.
Menschen mit Demenz fühlen sich zumeist unverstanden und sind stark verunsichert. Kommt dann noch eine weitere Komponente des sich Fremdfühlens durch das Leben in einem anderen Land hinzu, sind sowohl die Betroffenen als auch ihre Angehörigen doppelt belastet. Interkulturelle Demenzangebote in Düsseldorf sollen helfen, diese besondere Herausforderung zu meistern. Denn die Pflege von älteren Migranten wird zumeist von Familienmitgliedern übernommen, fremde Hilfe wird selten angenommen, der bürokratische Aufwand scheint zu groß.
Ein offener Arbeitskreis von Expertinnen und Experten aus dem Bereich Demenz und dem Bereich Migration, das sogenannte Interkulturelle Demenz-Netzwerk, hat ein gemeinsames Ziel: Die Versorgungssituation für demenzerkrankte Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Düsseldorf soll verbessert werden. Unter Berücksichtigung kulturspezifischer Aspekte möchte das Netzwerk über diese Erkrankung aufklären, zur Enttabuisierung beitragen, präventiv agieren und den Weg in das Hilfesystem erleichtern. Träger und Vereine sollen für das Thema sensibilisiert werden, um integrative und muttersprachliche Betreuungsangebote zu schaffen, die aufgrund krankheitsbedingtem frühzeitigen Verlust der Zweitsprache notwendig sind.
Konkrete Vorhaben des Netzwerkes, dem auch das Rote Kreuz in Düsseldorf angeschlossen ist, sind in den nächsten Monaten insbesondere die Erarbeitung einer Übersicht kostenloser fremdsprachiger Demenzbroschüren, die Erstellung einer Liste demenzspezialisierter und fremdsprachiger Ärzte, Pflegedienste und Therapeuten sowie mehrsprachige Informationsveranstaltungen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der DRK-Integrationsagentur, Frau Hosai Jabari-Harsini unter der Rufnummer 0211 2299-1915 oder per E-Mail an: Hosai.Jabari-Harsinidrk-duesseldorf.de oder beim Interkulturellen Demenz-Netzwerk Düsseldorf, Herrn Peter Tonk, Demenz-Servicezentrum Region Düsseldorf